Gedichte zum Nachdenken und zur Heilung
Leidenschaft
Am Anfang war der offene Geist; fernab vom Vorurteil - gemein und dreist. Leise, schüchtern enthüllte sie ihr Gesicht; ich war beglückt und traute meinen Augen nicht. Sie war so sanft in ihrer Macht; und hat das Lebenswunder oft vollbracht. Sie hilft Dynamis in ihrer Not; die wahre Heilung ist ihr höchstes Gebot.
Doch innigste Freundin ist sie nur dem, der ihre Gesetze lernt zu verstehn. Ähnlich zu ähnlich, so steht es geschrieben; das ist der Weg - die Krankheit - vertrieben.
So waltet machtvoll Geist im Geiste, den wir nicht hören, nicht riechen, noch sehn; trotz Arroganz und Menschen Dummheit, Ignoranz; bleibt der Erfolg nicht ungeschehn.
Auf der Suche nach der Wahrheit, die vor Menschenmassen flüchtet; sah ich endlich ihre Klarheit, die einzig nach der Weisheit richtet. Dies ist der Grund, so lieb ich sie - meine Homöopathie.
Stefan Möller
Gott
Wer ist Gott? Was ist Gott? und Wo ist Gott? - akademisch-religiöser Schrott!!! Bücherwahn - in Bibliotheken angestaubt, weil niemand diese Story glaubt.
Ist Gott der Opa mit dem langen Bart, der güldne Engel um sich schart? Ist Gott der Krieger, sucht er Streit, wie einst zu Goliaths und Davids Zeit? Ist Gott das Wesen, nie gesehn, dass all die Kriege ließ geschehn? Sitzt er im Himmel auf einen Schimmel? Oder jagt er auf Erden die Menschenherden? Guckt er durch Schlüsselloch und Ritze? Oder sitzt er auf der Kirchturmspitze?
Theorie auf Theorie - alles bloß Ideologie! „Sei züchtig und keusch, sonst wirst du verteufelt, oder von uns gleich selbst hingemeuchelt!" So droht der wirre Kirchenzar; im Namen von Gott, das ist doch klar. Idiotie hin, Idiotie her – schau dich selbst um, es ist nicht zu schwer.
Gott ist Prinzip, ist Hermes' Gedanke ist Wissen und Weisheit ohne menschliche Schranke - ist Schicksal, ist Sinnhaftigkeit - - ist Kosmos und Gesamttätigkeit - entwickelt sich weiter, kommt niemals zur Ruh - GOTT - das bist auch DU.
Stefan Möller
Alpha und Omega
Ich bin der Anfang und das Ende, Ich baue auf und lege Brände. Ich bin das Alte und das Neue, Gut und Böse - ohne Reue.
Es ist nun hohe Zeit, Macht Euch für den Schluss bereit. Dogma auf Dogma, Lüge auf Lüge, Wahn auf Wahn, hoch aufgetürmt und ohne Plan.
Sandschlösser bauen, Spielzeug klauen, Schwächere verhauen. Präsidenten, Päpste, Menschenschinder: Freche, dreiste Allmachtskinder. Sinnentleerung ubiquitär – von Manager bis Militär.
Wucherturm - ein großer Knall, Alles stürzt in freiem Fall. Das Tier schlägt seine Krallen Und alle Masken fallen. Wacht auf Ihr trägen Schläfer! Es gibt gar keinen Schäfer!
Der Sphinx stößt auf verschlossne Türen, Die zu der Sternensaat uns führen. Brüder, Schwestern – stimmt mit ein: Ich bin, der ich bin – „Jetzt“ ist das SEIN !
Stefan Möller
Mut
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen was keiner sagt, das sagt heraus was keiner denkt, das wagt zu denken was keiner anfängt, das führt aus
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen wenn keiner nein sagt, sagt doch nein wenn alle zweifeln, wagt zu glauben wenn alle mittun, steht allein
Wo alle loben, habt Bedenken wo alle spotten, spottet nicht wo alle geizen, wagt zu schenken wo alles dunkel ist, macht Licht.
Zenetti
Das Vermächtnis
Erlösung kommt von innen, nicht von außen, und wird erworben nur und nicht geschenkt.
Sie ist die Kraft des Inneren, die von draußen rückstrahlend Deines Schicksals Ströme lenkt.
Was fürchtest Du? Es kann Dir nur begegnen, was Dir gemäß und was Dir dienlich ist.
Ich weiß den Tag, da Du Dein Leid wirst segnen, das Dich gelehrt, zu werden, was Du bist.
Ephides
Ich will es öfters sagen, Damit Ihrs alle wisst, Die ihr mich könntet fragen, Wie schön das Leben ist.
Die Leute, welche meinen, Die Welt sei schlecht gemacht, Sind nicht mit sich im Reinen und gar noch nicht erwacht. Im Guten wie im Schlechten, Hört eines Freundes Rat: Nicht mit dem Schöpfer rechten, Der wusste, was er tat!
Gehst du am End zu Grunde, So trags mit starkem Mut: Die eine Schöpferstunde Macht alle Tode gut.
Carl Zuckmayer
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